Familiengeschichte

Die Geschichte der Stoklossa´s lässt sich derzeit 300 Jahre bis ca. 1678 nachweisen.

 

Die Zeit in Schesien

Meine Vorfahren stammen aus Oberschlesien, das ab 1742 zum preussischen Königreich und seit dem Kriegsende 1945 zur Republik Polen gehört.
Die Oberschlesier sind Nachfahren der slawischen Stämme der Opolanen und Golenschitzen sowie von deutschen Siedlern, die im 12. Jahrhundert systematisch angesiedelt wurden. Die Stoklossa´s sowie die Familien der Ehefrauen lebten vor allem in der Region zwischen Oppeln und Oberglogau. Damals sprachen die Einwohner einen slawischen Dialekt mit deutschen Wörtern und waren insbesondere nach der Gegenreformation um 1630 fast ausschließlich katholischen Glaubens. Eine deutliche Mehrheit fühlte sich mit dem Aufkommen der Nationalitätenfrage Anfang des 20. Jahrhunderts dem deutschen Volk zugehörig.

Die Forschungen zeigen, dass meine Vorfahren überwiegend im Oppelner Umland lebten. In den Kirchenbüchern, die Ende des 17. Jahrhunderts eingeführt wurden, kristallisiert sich insbesondere das Rittergut Zabierzau (damals Kreis Neustadt im Bezirk Oppeln) als Ausgangspunkt heraus. Die Bedeutung des Orts für meine Familien zeigt ein Blick auf die Geburten: So wurden beispielsweise zwischen 1802 und 1829  über 80 Kinder mit dem Namen Stoklossa (bzw. Mädchen in der weiblichen Form „Stoklossin“) geboren. Allerdings überlebte davon nur ein kleiner Teil. Die hohe Kindersterblichkeit von ca. 60% gerade in dieser Zeit dürfte mehrere  Ursachen haben: Einerseits die Folgen der Kriege Napoleons gegen Österreich, Preußen und Russland, andererseits klimatische Veränderungen, die zu Hungersnöten und Ernteausfällen führten (z.B. 1816, das als „Jahr ohne Sommer“ mit katastrophalen Missernten in die Geschichte einging).

Nachdem Zabierzau mehr als 100 Jahre nachweislich „Stammsitz“ war, ziehen um 1823 meine Vorfahren Blasius und Kunigunde Stoklossa in das 8 Kilometer entfernte Körnitz. Weitere Stoklossa´s finden sich in direkter Nachbarschaft in Reitersdorf, Neuhof, Walzen, Broschütz und Grochulob.

 

Ansiedelung in Westdeutschland bzw. Bayern

Mein Urgroßvater Lukas Stoklossa wird 1871 in Körnitz geboren und wächst dort mit seinen 10 Geschwistern auf. Bereits 1895 ist er beruflich im Bergbau in Westdeutschland beschäftigt. Dies ist eine von vielen Stationen im stark expandierenden Kalibergbau, die ihn zuletzt in die Nähe von Freiburg (im Breisgau) führen.  1932 verlegte er seinen Wohnsitz nach Bayern und lebte dort bis zu seinem Tod 1955.

 

Das obige Bild stammt aus dem Jahr 1918. Es zeigt die gesamte Familie mit Lukas´ Ehefrau Agatha und ihren 5 Kindern.

 

Stoklossa heute

Weitere Nachkommen von Lukas Stoklossa finden sich in Fürstenfeldbruck, München, Frankfurt am Main und Essen. Daneben gibt es weitere Namensverwandte, allerdings handelt es sich in Deutschland um einen eher seltenen Namen.
In Schlesien haben sich die Stoklossa´s verteilt. So lebt heute ein Großteil im Gebiet Kattowitz (ca. 80 Kilometer von Körnitz entfernt) und im Kreis Krappitz, wozu die Orte meiner Vorfahren gehören. In Zabierzau finden sich im Telefonbuch von 2002 noch zwei Familien mit diesem Namen, in Körnitz hat die Zeit die Spuren meiner Vorfahren vollständig verweht.